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Ehrenamtliche muslimische Notfallbegleiter für die Region

Veröffentlicht am: 17.05.2022

 Bildunterschrift: Gonca Türkele-Dehnert (4. von links), Integrationsstaatssekretärin NRW, mit den neuen muslimischen Notfallbegleitern  Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Bildunterschrift: Gonca Türkele-Dehnert (4. von links), Integrationsstaatssekretärin NRW, mit den neuen muslimischen Notfallbegleitern
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

 

Elf Personen helfen nun in Krefeld, Kreis Viersen und Mönchengladbach

Ein Team aus elf muslimischen Frauen und Männern hat sich zu ehrenamtlichen Notfallbegleitern für die Region Krefeld - Kreis Viersen - Mönchengladbach ausbilden lassen. Nun erhielten die erfolgreichen Kursteilnehmenden ihre Zertifikate und Einsatzwesten. In einer Feierstunde wurden sie beauftragt, künftig Menschen in plötzlichen belastenden Situationen „Erste Hilfe für die Seele" zu leisten. Gonca Türkele-Dehnert, Integrationsstaatssekretärin des Landes Nordrhein-Westfalen, betonte in ihrer Ansprache die Wichtigkeit der ehrenamtlichen Helfenden.

Spezielle Kenntnisse von religion, Kultur und Sprache

Bei Unfällen, Todesfällen und Bränden, aber auch bei großen Schadensereignissen und Katastrophen werden diese Menschen eingesetzt. Überall, wo es muslimische Betroffene gibt, kann die Notfallseelsorge nun muslimische Notfallbegleitung zur Unterstützung hinzurufen. Diese Notfallbegleiter bringen neben ihrer fachlichen Ausbildung ihre spezifischen Kenntnisse von Religion, Kultur und anderen Sprachen mit. Bisher war nur ein einziger muslimischer Notfallbegleiter in Kempen tätig, der nun durch die neuen Kräfte entlastet wird. Der Ausbildungskurs, der denselben Standards folgt, die für die Ausbildung ehrenamtlicher christlicher Notfallseelsorger gelten, wurde von der Christlich-Islamischen Gesellschaft (CIG) in Zusammenarbeit mit dem Landespfarramt für Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland veranstaltet und aus Mitteln des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Andreas Pamp, Fachbereichsleiter Migration und Integration: "Ich freue mich über die ZUsammenarbeit mit der CIG"

Andreas Pamp, Fachbereichsleiter Migration und Integration, überbrachte nicht nur die Grüße des Oberbürgermeisters und des Stadtdirektors, sondern würdigte in seiner Rede auch den ehrenamtlichen Einsatz der Notfallbegleitenden. Bianca van der Heyden, Landespfarrerin für Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland, sagte: „Ich freue mich über die Zusammenarbeit mit der CIG und über die gut ausgebildeten Mitarbeitenden, die wir in der Notfallseelsorge bei unseren Einsätzen nun zum Wohle der Betroffenen hinzuziehen können".

„In besonders belastenden Situationen sind die ehrenamtlich Helfenden der muslimischen Notfallbegleitung eine wichtige Stütze für Betroffene. Für diesen wertvollen Einsatz danke ich allen Engagierten. Ihnen gebührt unser Respekt. Die Landesregierung ist beim flächendeckenden Ausbau der muslimischen Notfallbegleitung in den Regionen Nordrhein-Westfalens ein starker Partner. Mit unserer aktuellen Projektförderung sorgen wir dafür, dass der Ausbau weiter voranschreitet," erklärte Integrationsstaatssekretärin Türkeli-Dehnert.

Zu den Partnern gehören Moscheegemeinden

Zu den zahlreichen lokalen Partnern und Unterstützenden zählen örtliche Moscheegemeinden, die Stadt Krefeld mit dem Fachbereich Migration und Integration, der Kreis Viersen, Kontaktbeamte muslimischer Institutionen der Polizei und vor allem die Systeme der Notfallseelsorge in Krefeld, dem Kreis Viersen und Mönchengladbach. „Ohne eine enge Zusammenarbeit mit der christlichen Notfallseelsorge ist ein solches Projekt nicht vorstellbar. Dass hier eine großzügige Unterstützung und Zusammenarbeit über die Religionsgrenzen hinweg geleistet wird, um Menschen in Notfällen beizustehen, macht Hoffnung.", sagt Dunya Elemenler, Vorsitzende der CIG. Professor Dr. Thomas Lemmen, Geschäftsführer der CIG, ergänzt: „Die Förderung durch das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration ermöglicht es uns, ein konkretes Zeichen gelebter Integration zu setzten".