Inhaltsbereich

Elternbefragung zu Freizeitmobilität der Kinder in Krefeld startet

Veröffentlicht am: 27.02.2023

Seit über 20 Jahren ist die Initiative "Krefelder Fairkehr" ein Erfolgsmodell. Nun startet eine neue Befragung zum Thema "Freizeitmobilität".  Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Seit über 20 Jahren ist die Initiative "Krefelder Fairkehr" ein Erfolgsmodell. Nun startet eine neue Befragung zum Thema "Freizeitmobilität".
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

Eltern können Hinweise auf vorhandene Gefahrenstellen auf den Schulwegen und den Strecken der Freizeit geben

Die Krefelder Initiative Fairkehr arbeitet weiter daran, die Zahl der Unfälle mit Kindern in der Stadt zu reduzieren. Dazu startet nun eine Elternbefragung an mehreren Schulen. Dabei können die Eltern Hinweise auf vorhandene Gefahrenstellen auf den Schulwegen und den Strecken der Freizeit geben. Seit über 20 Jahren ist die Initiative „Krefelder Fairkehr" ein Erfolgsmodell. Die Zahl der Kinderunfälle konnte von 169 im Jahr 1999 auf den Tiefstwert von 73 Unfällen im Jahr 2019 gesenkt werden. Vor allem die Zahl der Unfälle auf Schulwegen ist durch die Maßnahmen der Initiative Fairkehr deutlich gesunken. Die Unfallstatistiken der Polizei zeigen nun aber auf, dass Kinder tendenziell eher nachmittags als morgens verunglücken, dabei möglicherweise auch auf dem Weg zu Freizeitaktivitäten. Dies war für Fairkehr der Ansatz, insbesondere die Freizeitmobilität von Kindern in Kooperation mit der Universität Wuppertal und dem Wuppertaler Büro bueffe zu untersuchen.

Der Fragebogen enthält auch ein Anschreiben an die Eltern inklusive einer kurzen Projektbeschreibung

Die entsprechenden Fragebögen wurden über die Schulen nun in den Bezirken Ost, Nord, Hüls und Fischeln an die Eltern von Kindern zwischen sechs und 14 Jahren verteilt. Der Fragebogen enthält auch ein Anschreiben an die Eltern inklusive einer kurzen Projektbeschreibung. Die Ergebnisse sollen unter anderem Hinweise dazu liefern, wie die Freizeitmobilität der Kinder stattfindet und welche Verkehrsmittel gewählt werden. Die Teilnahme ist freiwillig. Die Daten werden personen-anonymisiert ausgewertet. Eltern, die mehrere Kinder im entsprechenden Alter haben, sollen den Bogen nur einmal ausfüllen. Bis zum 8. März sollte der Fragebogen wieder zurück an die Schule gegeben sein. Es sind mögliche Antworten entweder vorgegeben und können angekreuzt werden oder es gibt offene Textfelder. Gefragt wird unter anderem, in welchem Stadtteil das Kind wohnt, welche Schule es besucht, ob und wo es Sport treibt, welche Verkehrsmittel dem Kind zur Verfügung stehen und ob die Wege gemeinsam eingeübt wurden. Auch wird nach konkreten Freizeitzielen gefragt. Einige Zusatzfragen gibt es für Eltern, deren Kinder auf einem Weg bereits verunglückt sind.

Ziel ist es, die Ergebnisse so zu formulieren, dass sie auch auf andere Städte übertragbar sind

Die Freizeitmobilität von Kindern ist bisher kaum erforscht. Daher bietet die Krefelder Untersuchung das Potenzial, ein Modellprojekt zu werden und neue Erkenntnisse zu liefern. Im Landes-Wettbewerb „Vorankommen NRW" hatte die Initiative Fairkehr deshalb Fördergelder für eine Studie der Universität Wuppertal bewilligt bekommen. Auf Basis dieser Untersuchungen soll die Freizeitmobilität der Kinder sicherer werden. Die Kosten für die groß angelegte Studie belaufen sich auf 160.500 Euro, die Fördersumme des Landes liegt bei 80 Prozent (128.400 Euro). Es wird ein neuartiger Methodenmix angewandt. Neben der Elternbefragung geht es dabei um Unfallauswertungen. Beobachtungen, digitale und analoge Ansätze im Feld der Freizeitmobilität und Verkehrssicherheit werden angewandt. Es soll zudem ein Abgleich mit bundesweiten Erkenntnissen zu Verkehrssicherheitsproblemen in der entsprechenden Altersgruppe erfolgen, um generelle Aussagen zum Mobilitätsverhalten von Kindern im Schul- und Freizeitverkehr treffen zu können. Die Erkenntnisse werden anschließend zusammengefasst, um daraus Handlungsfelder zur Umsetzung in der Initiative „Krefelder Fairkehr" abzuleiten. Ziel ist es, die Ergebnisse so zu formulieren, dass sie auch auf andere Städte übertragbar sind.

Es gab punktuelle verkehrsberuhigende Maßnahmen zur Schulwegsicherung

In den vergangenen Jahren hat die Initiative Fairkehr immer wieder Maßnahmen umgesetzt, die die Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr verbessert haben. So gab es punktuelle verkehrsberuhigende Maßnahmen zur Schulwegsicherung, Elternhaltestellen sind an zahlreichen Schulen eingerichtet worden. Wichtiges Element ist auch die monatliche Verkehrsschau zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Mehrere Aktionen mit präventivem Charakter wurden angeboten: Eine neue Broschüre an Eltern der Vorschulkinder wurde aufgelegt, die Puppenbühne der Verkehrswacht kommt für Grundschulen zum Einsatz, Kinderstadtpläne und Schulwegpläne werden stetig aktualisiert. Das Verkehrssicherheitstraining wurde an Kitas und Schulen angeboten, an den Grundschulen gibt es das Fahrradtraining.