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„Frauen. Land. Leben“-Route am Niederrhein führt nach Krefeld

Veröffentlicht am: 04.10.2022

Anna Tervoort (mitte) bei der Verleihung des Bundestverdienstkreuzes 1995. Bild: Stadt Krefeld, Stadtarchiv
Anna Tervoort (mitte) bei der Verleihung des Bundestverdienstkreuzes 1995.
Bild: Stadt Krefeld, Stadtarchiv

In Krefeld wird an die Bäuerin Anna Tervoort erinnert

Die neue „Frauen. Land. Leben"-Route wurde vom Kulturraum Niederrhein im Rahmen des Themenjahres „Provinz" der kulturhistorischen Museen am Niederrhein initiiert. Dabei werden die Rolle und Bedeutung von Frauen in der Geschichte des Niederrheins vorgestellt. In Krefeld wird auf die Bäuerin Anna Tervoort aufmerksam gemacht. Sie versteckte während des Zweiten Weltkriegs auf ihrem Hof eine jüdische Mutter. Als einzige Person aus Krefeld wurde sie dafür in der Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern" geehrt. Ein Bild der Tafel ist bis Ende des Jahres in der NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld, Friedrich-Ebert-Straße 42, zu sehen.

Auch eine ländliche Region wie der Niederrhein hat Frauen hervorgebracht, die Bedeutendes geleistet haben, aber in der Geschichte der Region weitgehend vergessen sind. Auf unbekannte oder vergessene Frauen richtet die Themenroute ihren Fokus. Sie greift an unterschiedlichen Orten - von Wylersberg bis Neuss und von Wegberg bis Kevelaer - exemplarische Biografien bedeutender Niederrheinerinnen auf.

Begleitend zur Ausstellungstafel gibt es am Donnerstag, 27. Oktober, um 19 Uhr einen Abend zu Anna Tervoort in der NS-Dokumentationsstelle. In einem Theaterstück in Monologform erzählt das Kresch-Theater die Lebensgeschichte der Krefelderin und verbindet diese mit dem Alltag einer einfachen Bäuerin in der NS-Zeit der Stadt Krefeld. Die Schauspielerin Katja Stockhausen präsentiert im zweiten Teil des Programms ein weiteres Beispiel weiblichen Widerstands im NS-Regime - die Geschichte der Niederländerin Freddie Oversteegen, die bisher den meisten Menschen noch völlig unbekannt ist. Die Teilnahme ist kostenfrei. Das Haus freut sich über Spenden. Eine Anmeldung per E-Mail an ns-doku@krefeld.de ist erforderlich.