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Gedenkstunde am 27. Januar für die Opfer des Nationalsozialismus

Veröffentlicht am: 30.01.2023

Gedenkstunde für die Opfer des Holocausts in der Gesamtschule Am Botanischen Garten in Oppum. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Gedenkstunde für die Opfer des Holocausts in der Gesamtschule Am Botanischen Garten in Oppum.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

„Gemeinsam gegen das Vergessen"

Der 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Die Stadt Krefeld hat mit einer Gedenkstunde, die von der Gesamtschule am Botanischen Garten unter dem Motto „Gemeinsam gegen das Vergessen" ausgerichtet wurde, an diesen Tag erinnern. „Die Jahrhunderte jüdischen Lebens am Niederrhein haben sich am 9. November 1938 buchstäblich in Rauch aufgelöst: Spätestens an diesem Tag musste jedem klar sein, dass es den Nationalsozialisten nicht um die Beschneidung von Rechten ging, nicht um bloße Diskriminierung, sondern in letzter Konsequenz um die endgültige und restlose Vernichtung des Judentums", sagte Oberbürgermeister Frank Meyer bei der Gedenkstunde.

Frank Meyer erinnert an die 1.700-jährige Tradition des jüdischen Lebens in Deutschland

In seiner Rede erinnerte Meyer an die 1.700-jährige Tradition jüdisches Lebens in Deutschland. Am Niederrhein gehen die Spuren bis ins 14. Jahrhundert zurück. „Krefelder Jüdinnen und Juden waren in unserer Stadt über eine lange Zeit geschätzte Nachbarn, erfolgreiche Geschäftsleute, noble Wohltäter: Sie haben den Aufschwung unserer Stadt durch die Samt- und Seidenindustrie entscheidend mitgeprägt", so der Oberbürgermeister. Dieses normale Zusammenleben änderte sich in der Zeit des Nationalsozialismus. Die jüdischen Mitbürger wurden ihrer Rechte beraubt, sie wurden unterdrückt, verstoßen, misshandelt, entehrt, ausgeplündert, enteignet und vertrieben. „Nach der systematischen Vernichtung und Ermordung europäischer Jüdinnen und Juden in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern waren es ab 1945 kaum mehr als zehn Jüdinnen und Juden, die den Mut hatten, in Krefeld eine neue jüdische Gemeinde zu gründen", erinnerte Frank Meyer.

Gedenkstunde für die Opfer des Holocausts in der Gesamtschule Am Botanischen Garten in Oppum. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Gedenkstunde für die Opfer des Holocausts in der Gesamtschule Am Botanischen Garten in Oppum.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Beitrag der Gesamtschule: Offenheit, Vielfalt und Toleranz

Der Oberbürgermeister würdigte das Engagement der Schüler, den Gedenktag vorbereitet zu haben. „Ihr habt erkannt und verstanden, dass es unsere gemeinsame Aufgabe ist, diese Zeit niemals zu vergessen, die Millionen Opfer niemals zu vergessen - und vor allem die richtigen Lehren daraus zu ziehen", so Meyer. Die Gesamtschule am Botanischen Garten steht für Offenheit, Vielfalt und Toleranz und sieht sich in der Verantwortung, ihre Schüler für die Vergangenheit zu sensibilisieren. Mit der Gedenkstunde möchten die Schüler die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus aufrechterhalten. „Ihr zeigt mit dieser Veranstaltung, dass ihr Botschafter seid gegen den Hass und für ein friedliches Zusammenleben - dafür und für dieses Programm, das wir jetzt erleben werden, habt ihr meinen allergrößten Respekt", sagte der Oberbürgermeister.