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Brettspiel zu „Alle Wege führen nach Gelduba“

Veröffentlicht am: 03.06.2022

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Brettspiel in der Ausstellung des Archäologischen Museums Krefeld

Vom Atlantik bis an das Schwarze Meer, von Nord-England bis Nordafrika reichte einst das Römische Reich. Am nordwestlichen Rand des Imperiums lag ein kleiner Ort namens Gelduba. Der Kastellstützpunkt samt Zivilsiedlung am Niedergermanischen Limes im heutigen Krefeld bildete zwar kein Zentrum wie Köln oder Xanten. Dennoch spiegelt sich dort die Vielfalt an Menschen, Religionen und Handel innerhalb des antiken Weltreiches wider. Also, alle Wege führen nicht nur nach Rom, sondern auch nach Geldubla. Das ist der Ansatz für ein von Museumspädagoge Matthias Ackermann entwickeltes Brettspiel, mit dem kleine und große Besucher die aktuelle Ausstellung „Heimat in der Fremde - Gelduba im Weltreich der Römer" im Archäologischen Museum Krefeld auf kurzweilige Weise erkunden können.

Die Spieler des Brettspiels werden zu Händlern in Gelduba. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Dirk Jochmann
Die Spieler des Brettspiels werden zu Händlern in Gelduba.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Dirk Jochmann

 

"Alle Wege führen nach Gelduba"

Das Spiel „Alle Wege führen nach Gelduba", sein erzählerischer Inhalt und dessen Figuren beruhen nicht auf fiktiven, sondern auf wahren Begebenheiten und Personen: Gelduba war ein wichtiger Handelsort. Auf der rechten Rheinseite begann beziehungsweise endete der antike Hellweg, eine Handelsroute durch Germanien. Über den Fluss und über die Straßen kamen Händler aus dem Römischen Reich zu diesem Umschlagsplatz. Das lässt sich anhand von archäologischen Funden belegen. Auch die Figuren haben authentische Bezüge. Ihre Namen finden sich auf Weihesteinen oder Scherben: Livia aus Hispania, die mit Olivenöl handelt, Mutidius aus Ägypten, der mit Getreide sein Geld verdient, der Brite Titus, der Bernstein verkauft und eben Barsemias, der Seidenhändler aus Syrien. Ziel des Spieles ist es, ein Set an unterschiedlichen Waren und Rohstoffen zusammenzustellen. Das Spielfeld ist eine historische Landkarte der Römerzeit. Für jeden Spieler gibt es feste Routen mit speziellen Aktionsfeldern. Bezahlt und gehandelt wird mit Denaren. Die Händler wollen zum gemeinsamen Ziel nach Gelduba, wo dann alle nach Lust und Laune um die Handelswaren feilschen. Um dorthin zu gelangen, müssen die Spieler auch Fragen beantworten. Die Lösungen finden sie in den Schilderungen und Beschreibungen der Ausstellung - das Ganze ist aber nicht kompliziert. Es sind insgesamt 48 Fragen - zwölf pro Spielfigur - die sich Museumspädagogin Larissa Konze ausgedacht hat.

Die passende Ausstellung ist noch bis 2023 zu sehen

Das kostenfreie Spiel können minimal zwei Personen spielen. Bei mehr als vier Spielern kann eine Figur auch als Gruppe bespielt werden. In einer vereinfachten Variante dauert es um die 15 Minuten, in der herkömmlichen Fassung rund eine Stunde. Das Archäologische Museum Krefeld in den Museen Burg Linn, Rheinbabenstraße 85, ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Die Ausstellung „Heimat in der Fremde - Gelduba im Weltreich der Römer" ist noch bis 2023 zu sehen. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt. Weitere Informationen stehen unter www.museumburglinn.de.

Doktorand Eric Sponville und Museumspädagoge Matthias Ackermann stellen das neue Brettspiel vor  Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Dirk JochmannDoktorand Eric Sponville und Museumspädagoge Matthias Ackermann stellen das neue Brettspiel vor.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Dirk Jochmann

Das its die Welterbestätte in Krefeld

Das Kastellareal in Krefeld-Gellep (Gelduba) wurde im vergangenen Jahr als Welterbestätte am Niedergermanischen Limes anerkannt. Der Niedergermanische Limes bestand zwischen 15 vor und circa 450 nach Christus und gehört damit zu den frühesten Grenzsystemen des Römischen Reiches und gleichzeitig zu den am längsten gehaltenen Grenzabschnitten. Der Niedergermanische Limes ist Teil des Welterbeprojektes „Die Grenzen des Römischen Reiches". Dieses umfasst die Grenzlinien und Militäreinrichtungen zur Zeit der Blüte des Römischen Reiches, etwa von 100 bis 200 nach Christus. Bislang wurden bereits die Teilabschnitte „Hadrian's Wall" (1987), „Antonine's Wall" (2008) in Großbritannien und der Obergermanisch-Raetische Limes (2005) sowie der Donaulimes (2021) in Deutschland als Unesco-Welterbe anerkannt.

 

 

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