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Rat beschließt B-Plan zum Rheinblick: Neues Leben für Uerdingen

Veröffentlicht am: 01.03.2023

Nördlich vom Zollhof soll auf Initiative der First Retail Consult GmbH ein Park mit Büros, einem Hotel, Geschäften, Gastronomie, rund 130 Wohneinheiten und zentralen, öffentlichen Plätzen entstehen. Grafik: First Retail Consult GmbH
Nördlich vom Zollhof soll auf Initiative der First Retail Consult GmbH ein Park mit Büros, einem Hotel, Geschäften, Gastronomie, rund 130 Wohneinheiten und zentralen, öffentlichen Plätzen entstehen.
Grafik: First Retail Consult GmbH

Rat verabschiedet den Satzungsbeschluss für das Projekt Rheinblick mehrheitlich

Der Krefelder Rat hat in seiner Sitzung am 28. Februar den Satzungsbeschluss für das Projekt Rheinblick zwischen Dujardinstraße, Hohenbudberger Straße und dem Rhein in Krefeld-Uerdingen mehrheitlich verabschiedet. Nachdem sich das Verfahren etliche Jahre in der Schwebe befand, ist damit die Grundlage geschaffen, um ein besonderes Bauprojekt auf einem außergewöhnlichen Gebiet auf den Weg zu bringen. „Krefeld liegt am Rhein - und rückt bald noch ein Stück näher. Genau 20 Jahre nach dem Start von Rheinblick schaffen wir eine goldene Perspektive für das Areal. Dieses Projekt hat Strahlkraft weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus", sagt Oberbürgermeister Frank Meyer.

Gutachten zeigen Lösungen für alle Stellungnahmen auf, die im Rahmen der Offenlegung eingegangen sind

Anfang Februar hatte die Stadtverwaltung zwei politische Vorlagen präsentiert. Zur Vorlage „Bebauungsplan Nr. 772 - RheinBlick zwischen Dujardinstraße, Hohenbudberger Straße und Rhein - Entscheidung über Stellungnahmen und Satzungsbeschluss" gehört eine 800-seitige Anlage. Die verschiedenen Gutachten zeigen Lösungen für alle Stellungnahmen auf, die im Rahmen der Offenlegung eingegangen sind. Die zweite Vorlage betrifft den Abschluss der städtebaulichen Verträge. „Dass wir unsere Hausaufgaben erledigt haben, ist der Schlüssel dafür, dass es der B-Plan nun endlich in die Beschlussfassung geschafft hat", erklärt Planungsdezernent Marcus Beyer weiter. Ein wichtiger, wohl entscheidender Schritt sei darüber hinaus auch eine privatrechtliche Einigung zwischen dem Chempark und den Investoren, First Retail Consult GmbH und Dr. Schmitter GmbH & Co Projektbau KG, die am Montag getroffen wurde. „Es ist eine Woche der Meilensteine, die wir lange vorbereitet haben.", resümiert Oberbürgermeister Meyer.

Beide Bauvorhaben befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Wasser. Grafik: Dr. Schmitter GmbH & Co Projektbau KG
Beide Bauvorhaben befinden sich in unmittelbarer Nähe zum Wasser.
Grafik: Dr. Schmitter GmbH & Co Projektbau KG

Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass die Entwicklungen in Uerdingen Einfluss auf gesamt Krefeld haben werden

Bis der Satzungsbeschluss veröffentlicht werden kann und damit seine Rechtskraft erhält, müssen nun noch zwei Verfahren abgeschlossen werden, die zurzeit bei der Bezirksregierung Düsseldorf bearbeitet werden: das Entwidmungsverfahren zur Herstellung eines hochuferähnlichen Zustandes sowie der Verzicht auf Planfeststellung und Plangenehmigung für den Rückbau der Gleisanlagen im Bereich des „Unteren Werfts". „Wir gehen davon aus, dass diese in den kommenden Wochen abgeschlossen werden und anschließend der Satzungsbeschluss veröffentlicht werden kann", erklärt Beyer. Der nächste Schritt sei dann, dass die Investoren einen Bauantrag einreichen. Bis zur Genehmigung der Bauanträge wäre dann auch der B-Plan rechtskräftig, so dass durch die verspätete Bekanntmachung nicht mit einem Zeitverlust bei der Umsetzung von Maßnahmen zu rechnen sei, so der Planungsdezernent weiter.

Beide Bauprojekte befinden sich unmittelbar am Wasser mit Blick auf den Rhein

Für Krefeld ist der Beschluss des Rates aber schon jetzt ein großer Erfolg. Südlich des Zollhofs plant der Investor Dr. Schmitter GmbH & Co Projektbau KG ein Bauvorhaben mit rund 45 Wohneinheiten, einer Tiefgarage und Flächen für die gewerbliche Nutzung. Nördlich vom Zollhof soll auf Initiative der First Retail Consult GmbH ein Park mit Büros, einem Hotel, Geschäften, Gastronomie, rund 130 Wohneinheiten und zentralen, öffentlichen Plätzen entstehen. Beide Bauprojekte befinden sich unmittelbar am Wasser mit Blick auf den Rhein. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass die Entwicklungen in Uerdingen Einfluss auf gesamt Krefeld haben werden. „Brachflächen wie diese, die sich direkt am Wasser befinden, sind deutschlandweit eine Rarität. Andere Städte, wie Düsseldorf, Hamburg oder Bonn, zeigen, wie attraktive Baugebiete am Wasser auch andere Entwicklungen in einer Stadt nach vorne bringen können. Hier schaffen wir das Potenzial für eine neue, städtische Visitenkarte", betont der Baudezernent.

Eine wichtige Rolle spielt auch eine mögliche Entwicklung des Chemparks

Der Schlüssel für den nun positiven Satzungsbeschluss liegt in den Lösungen, die die Gutachter auf 800 Seiten umfangreich erklären und die in enger Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Düsseldorf und dem Chempark entstanden sind. Sicherheitsabstände, die vertikale Gliederung, also Sicherstellung von Wohn- und Gewerbeaufteilung, sowie Lärmkonzeption und Hochwasserschutz werden hierin behandelt. Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang auch eine mögliche Entwicklung des Chemparks. Selbst, wenn sich dieser zukünftig erweitern würde, könnten Lärmbestimmungen laut der Gutachten eingehalten werden. „Ich bin davon überzeugt, dass ein B-Plan für alle Beteiligten am Ende mehr Sicherheit schafft als das bislang unbeplante Gebiet", erklärte Beyer bereits bei der Vorstellung der Gutachten.

Die aktuellen Vorlagen sind weiterhin im Ratsportal der Stadt Krefeld einsehbar

Mit dem Satzungsbeschluss geht ein 20-jähriger Prozess zu Ende. Bereits seit den 1990er Jahren befindet sich in Krefeld ein entsprechender B-Plan im Gespräch. Nachdem Anfang der 2000er Jahre ein Satzungsbeschluss inklusive aller Beteiligungsverfahren für ungültig erklärt worden war, wurde seit September 2011 mit dem B-Plan Nr. 772 ein neuer Satzungsbeschluss an gleicher Stelle vorbereitet. Die aktuellen Vorlagen sind weiterhin im Ratsportal der Stadt Krefeld auf https://ris.krefeld.de/ einsehbar.

 

Rückblick: Vor dem Satzungsbeschluss hat Planungsdezernent Marcus Beyer über die Bedeutung des wichtigen Bauprojekts gesprochen

Eingebettetes Youtube-Video

 

Nachrichten zur stadtplanerischen Entwicklung des Gebiets im Pressearchiv:

Trotz Bauarbeiten: „Rhine Side“ lockt auch 2024 ans Flussufer
Trotz anstehender Bauarbeiten im Zuge des Projekts „Rheinblick“ soll das Flussufer in Uerdingen auch in diesem Jahr belebt und bespielt werden. Das Stadtmarketing und der Uerdinger Kaufmannsbund stemmen über die Sommermonate wieder gemeinsam die Veranstaltung „Werft 765 – Die Krefelder Rhine Side“.
Beachclub an der Rhineside. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Uerdingen im Fokus: Videoclip stellt Großprojekte vor
Die Stadt Krefeld hat einen rund achtminütigen Videoclip veröffentlicht, der insgesamt neun Großbaumaßnahmen in Krefeld-Uerdingen vorstellt, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Der Clip ist hier zu sehen.
Ein neue Videoclip zeigt neun große städtebauliche Projekte in Krefeld-Uerdingen.Grafik: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
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Während am „Am Röttgen“ Busse und Bahnen im Minutentakt halten und Passagiere ein- und aussteigen lassen, stellen viele Uerdinger ihr Auto auf dem großen Platz ab, um von hier aus beim angrenzenden Supermarkt einzukaufen oder in die Fußgängerzone zu gelangen.
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Drei Satzungen sollen Uerdingens historischen Charakter sichern
In den nächsten Wochen fallen wichtige Entscheidungen für Uerdingen: Die Gestaltungs-, Werbeanlagen- und Denkmalbereichssatzung sind Thema in den Ausschüssen. Ziel ist es, die historische Silhouette der Altstadt zu erhalten und Neubaute so zu gestalten, dass sie sich harmonisch in das Umfeld einfügen.
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