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Gedenktafel erinnert an Zwangsarbeiter in Krefeld

Veröffentlicht am: 06.06.2024

Stele
Bei der Enthüllung der Gedenkstele (von rechts): Kulturbeauftragte Dr. Katharine Leiska, Sandra Franz, Leiterin der NS-Dokumentationsstellen, Bürgermeisterin Gisela Klaer, Manfred Stein (Die Linke) und Heidi Matthias, Vorsitzende des Kulturausschusses. Foto: Stadt Krefeld

Auf dem Neuen Jüdischen Friedhof wurden elf Menschen anonym bestattet

Auf dem Neuen Jüdischen Friedhof haben Bürgermeisterin Gisela Klaer und Dr. Katharine Leiska, Kulturbeauftragte der Stadt Krefeld, eine Gedenktafel für Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen enthüllt. Auf dem Gelände an der Alten Gladbacher Straße wurden vor 1945 mindestens elf Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion anonym bestattet. Dokumente mit ihren Namen und dem Todeszeitpunkt befinden sich im Stadtarchiv. Die Gedenktafel soll nun an diese Zwangsarbeiter an ihrer Ruhestätte erinnern. Weitere Gräber von Zwangsarbeitern befinden sich nachweisbar auf dem Friedhof in Uerdingen und auf dem Krefelder Zentralfriedhof.

Zwangsarbeiter in Krefeld

Während des Zweiten Weltkriegs wurden Tausende Frauen, Männer und Jugendliche zur Arbeit im Deutschen Reich gezwungen. Viele überlebten die harten Arbeitsbedingungen nicht. In Krefeld soll es 1944 zwischen 11.500 und 15.000 Zwangsarbeiter gegeben haben. Die Menschen kamen aus allen besetzten Gebieten, vor allem aus der damaligen Sowjetunion, Italien, Belgien und den Niederlanden. Auch Kriegsgefangene mussten Zwangsarbeit leisten. Sie wurden in fast allen Krefelder Unternehmen, der Landwirtschaft, zur Produktion von Kriegsgütern, in privaten Haushalten sowie bei der Umsetzung des hiesigen Bunkerbauprogramms eingesetzt. Die lokale Geschichte der Zwangsarbeiter in der NS-Zeit und neueste Forschungsergebnisse dazu sollen in der geplanten neuen Dauerausstellung der Krefelder NS-Dokumentationsstelle thematisieren werden. Zudem sind weitere Veranstaltungen zum Thema für die zweite Jahreshälfte geplant. Weitere Informationen stehen unter www.villamerlaender.de.