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Evangelischer-Kirch-Platz
Isabel Bernat - SATi
Mode als Erinnerung an die Verbindung zwischen Mensch, Natur und dem Göttlichen
Die Kollektion spiegelt die Besinnung auf das Wesentliche wieder. Sie wird zum Werkzeug, damit wir Menschen unsere Verbindung zur Natur und die Beziehung zu unserem Planeten erkennen und ein mitfühlendes Denken und nachhaltiges Handeln entwickeln können. Aus einer spirituellen Perspektive fällt der Blick auf die Mode und eröffnet neue Visionen in Bezug auf Nachhaltigkeit und Ressourcennutzung. Die „Ent-wicklung" des Seidenfadens vom Kokon wird zum Symbol für die Entwicklung der wahren Schönheit des Lebens und der Natur des Menschen: Liebe und Mitgefühl. Die Designerin möchte den Menschen, die ihre Kreationen tragen, das Gefühl geben, sich in Liebe, Kreativität und „göttlicher" Kraft ausdrücken zu können. Sie erinnert an das Hinterfragen, wer wir als Individuen wirklich sind, und daran, das Leben mit Humor und heiterer Gelassenheit zu nehmen.
Isabella Rudzki - laventura
Der natürliche Lauf der Dinge - wie uns der Zufall Neues bringt
In einer experimentellen Herangehensweise, die mit dem Zufall spielt und ihn als treibende Kraft nutzt, entsteht eine schwungvolle Ästhetik. Herkömmliche Kleiderformen werden unter anderem durch Zero Waste Ansätze aufgebrochen und durch Seidensamtausbrenner- oder Printtechniken im Stil der Décalcomanie, einer surrealistischen Zufallstechnik, abgerundet. Unvorhergesehenes wird in die Schnitt- und Designentwicklung sowie in die handwerkliche Umsetzung bewusst miteingebunden. Der unkonventionelle Schaffensprozess richtet sich gegen den Massenkonsum und menschliche Bemühungen der Textilindustrie, die Natur dem technischen Fortschritt zu unterwerfen. Da diese Entwicklung der Mode ihren individuellen Wert raubt, hat die Designerin den Anspruch, durch ihre Methoden Entschleunigung zu symbolisieren und eine nachhaltige Linie zu kreieren.
Katerina Amprazi - postMONTAN
Eine gestrickte Hommage an das Ruhrgebiet
Inspiriert durch die Arbeiterkleidung von Bergmännern und Stahlarbeitern interpretiert die Designerin den Strukturwandel und den Umgang mit der Vergangenheit des Ruhrgebiets. Es ist eine nachhaltige Strick-Kollektion entstanden, die die Atmosphäre von stillgelegten Zechen und Halden vermittelt. Durch verschiedene Stricktechniken und Ausrüstungsverfahren sind besondere Stoffe für die einzelnen Kleidungsstücke entstanden. Damit bei der Produktion kein Materialrest und damit auch kein Müll entsteht, sind die Schnittteile direkt in Form gestrickt. Für die Flächengestaltung wurden verschiedene Garne in Merinowolle-Qualitäten ausgewählt, da Wolle nachhaltig und vielseitig einsetzbar ist. Die Kollektion soll eine Möglichkeit des Umgangs mit dem kulturhistorischen Erbe vermitteln und stellt die Frage danach, was bleibt und wie wir aus der Vergangenheit lernen können.
Lena Claus - URBAN JUNGLE
Wie lässt sich der Naturdurst des Stadtmenschen stillen?
Mit dieser Kollektion hinterfragt die Designerin die menschliche Sehnsucht nach Natur, die gerade im städtischen, urbanen Raum immer stärker wird. Die Natur braucht keine Trends, aber der Mensch braucht die Natur, die auf den Körper wie Medizin wirkt. Sie steigert unser soziales Verhalten, unsere Toleranz und lässt uns auf Belastungen flexibler reagieren. Durch die Einarbeitung von Trockenblumen, eine möglichst nachhaltige Stoffauswahl und die Dekonstruktion im Schnitt von klassischen Kleidungsstücken sollen Alltag, Stadt und Digitalisierung in die Ferne rücken und uns die Natur näherbringen, die uns Faszination beschert. In der Ausarbeitung der Outfits wird der Mensch in ein Verhältnis zur Natur gesetzt und die Frage gestellt: Wie sehr brauchen wir die Natur und woher kommt dieses Verlangen?