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Move in Town: Uraufführung von „Drift“ im alten Klärwerk in Krefeld

Veröffentlicht am: 28.06.2024

Klaus Schmidt-Hertzler vom Kulturbüro und Choreographin SE Struck im historischen Klärwerk, wo die Uraufführung von "Drift" stattfinden wird. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Klaus Schmidt-Hertzler vom Kulturbüro und Choreographin SE Struck im historischen Klärwerk, wo die Uraufführung von "Drift" stattfinden wird. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

In der hohen Halle herrscht absolute Stille. Durch die vielen großen Fenster erhellt das Tageslicht den Raum. „Ich finde den Körper an so einem Ort sehr klein, sehr verletzlich", sagt die Choreografin mit dem Künstlernamen SE Struck für die Kompanie „SEE! Kollektiv". „Wir wollen uns hier aber nicht unterordnen", so die Choreografin. Vom Gebäude wolle man die Kraft aufnehmen und umsetzen. Dieser Ort, die Klärhalle im ehemaligen Klärwerk am Randweg wird Spielfläche für die Uraufführung von „Drift", der neuen Inszenierung in der Reihe „Move in Town" des Kulturbüros der Stadt Krefeld. Die Premiere ist am Freitag, 5. Juli, um 20 Uhr, die zweite Aufführung am Freitag, 12. Juli, um 20 Uhr. Der Eintritt ist kostenfrei, eine Anmeldung erforderlich.

Von Kräften und Zwischenräumen

Wahrscheinlich stammt „Drift" aus der Seemannssprache des Mittelalters und meint die Bewegung der Meeresoberfläche. Heute findet sich „Drift" in diversen Zusammenhängen wieder, wie dem Abdriften auf dem Wasser oder von einem Thema. Am bekanntesten mag noch die Kontinentaldrift sein, das Treiben der Erdplatten auf dem flüssigen Erdmantel. Die „Drift" unterwirft sich scheinbar keiner vorausschauenden, kontrollierenden Idee oder einem Konzept. Sie wirkt ein, versetzt einen Gegenstand oder Menschen in einen passiven Modus. Der „Drift" sollen sich die Tänzer jedoch nicht ausliefern. Es sei eine Bewegung, die permanent wirkt: Eine Kraft zieht, eine andere hält dagegen. „Und was passiert in den Zwischenräumen", fragt SE Struck. Eine Antwort werden erst die Premierengäste sehen. Einen Einblick in die Proben gab es nicht und somit auch keinen Eindruck wie „Drift" von der Kölner Kompanie „SEE! Kollektiv" interpretiert wird.

Tanzformat an besonderen Orten

Der zeitgenössische Tanz der freien professionellen Szene hat seit über zwei Jahrzehnten mit der Fabrik Heeder in Krefeld eine landesweit bedeutsame Bühne. „Aber einmal im Jahr verlassen wir die Heeder", so Klaus Schmidt-Hertzler, Mitarbeiter im Kulturbüro der Stadt Krefeld, der „Move in Town" seit vielen Jahren organisatorisch betreut. Zum elften Mal findet nun dieses Tanzformat an einem besonderen Ort statt. In den vergangenen Jahren waren das unter anderem die Rheinwiesen in Hohenbudberg, der Von-der-Leyen-Platz, die Hochschule und das Areal unter der Autobahnbrücke in Linn. Dazu kamen stets Hunderte Zuschauer, viele aus Neugier, die für sich so den zeitgenössischen Tanz entdeckten.

Im alten Klärwerk am Rundweg 20 gibt keine Bühne und keine Bestuhlung. Das Ensemble bewegt sich frei durch den Raum. Wegen der begrenzten Platzzahl - es sind jeweils 150 Personen zugelassen - wird eine Reservierung empfohlen. Diese ist ab sofort möglich unter www.krefeld.de/kartenreservierung oder telefonisch unter 0 21 51 86 48 48. Das Kulturbüro empfiehlt, wegen der begrenzten Parkmöglichkeiten mit dem Fahrrad zu kommen oder den ÖPNV zu nutzen - Straßenbahnlinie 043 Richtung Bahnhof Uerdingen, Haltestelle „Mündelheimer Straße", ab dort etwa zehn Minuten Fußweg. „Drift" ist eine Produktion im Auftrag des Kulturbüros der Stadt Krefeld. Das Format „Move in Town" wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im Rahmen der „Mittelzentrenförderung Tanz und Performance" für das Kulturzentrum Fabrik Heeder. Die Produktion wird weiterhin unterstützt vom Fonds Darstellende Künste. Weitere Informationen stehen unter www.move-krefeld.de.