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„Next Level Zukunft“ gibt einen Anschluss nach dem Schulabschluss

Veröffentlicht am: 06.06.2024

Next Level Zukunft
Krefelder Jugendliche konnten sich in einem Orientierungsparcours über die zahlreichen Möglichkeiten nach dem Schulabschluss informieren.

„Wir haben Jugendliche eingeladen, die nach der bald endenden Schulzeit zum jetzigen Stand ohne Anschluss ans Berufsleben sind

Als die junge Frau die Kulturfabrik verlässt, wirkt sie gelöst. Sie ist 18 Jahre alt und beendet in wenigen Wochen ihre Schulzeit. Bisher schien die Gesamtschülerin nicht recht zu wissen, wie sie anschließend ihren Berufseinstieg gestalten soll. „Hier aber wurden mir die vielen Möglichkeiten ganz konkret vorgestellt und ich habe das Gefühl, einen deutlich besseren Plan zu haben als vorher", sagt sie. Genau das war das Ziel der als eine Art Orientierungsparcours aufgebauten Veranstaltung „Next Level Zukunft", erstmals organisiert vom Regionalen Bildungsbüro. „Wir haben jene Jugendlichen eingeladen, die nach der bald endenden Schulzeit zum jetzigen Stand noch ohne Anschluss ans Berufsleben sind. Sie sollen hier einen Überblick über all die vielfältigen Angebote und einen direkten Zugang zur Arbeitswelt bekommen", erklärt Manuela Demant vom Bildungsbüro. Gekommen sind - begleitet von ihren Lehrkräften oder Schulsozialarbeitern - 60 Schülerinnen und Schüler von 19 Krefelder Schulen, schwerpunktmäßig Gesamt-, Real- und Förderschulen.

Im Rahmen des Landesprogramms „Kein Abschluss ohne Anschluss"

Die Veranstaltung in der Kulturfabrik wurde im Rahmen des Landesprogramms „Kein Abschluss ohne Anschluss" (KAoA) konzipiert, das Jugendlichen am Ende ihrer Schulzeit einen passenden Übergang in die Ausbildung oder ins Studium vermitteln soll. Diese „Verantwortungskette" wird auf kommunaler Ebene vom Bildungsbüro des Fachbereichs Schule, Pädagogischer und Psychologischer Dienst koordiniert. Vertreter der Industrie- und Handelskammer (IHK), der Handwerkskammer (HWK), der vier Krefelder Berufskollegs, Jugendberufshilfe, Freiwilligendienste und der Agentur für Arbeit stellten ihre Angebote und Anschlussmöglichkeiten auf der „Next Level Zukunft" in einer Art Kennenlernzirkel vor.

Dabei griffen sie auch auf unkonventionelle Methoden zurück. Die Agentur für Arbeit beispielsweise hatte Virtual-Reality-Brillen mitgebracht, über die Interessierte realitätsecht in den Arbeitsalltag von Köchen oder Bürokauffrauen eintauchen konnten. Und die HWK war mit ihrem Berufsorientierungsbus vor Ort, damit sich die Jugendlichen in fünf Gewerken ausprobieren konnten. Bewusst hatte das Bildungsbüro Verbände und Dachorganisationen eingeladen, die offene Stellen häufig am besten überblicken. Die Teilnehmenden starteten ihren Rundgang zu unterschiedlichen Zeitfenstern. Dies ermöglichte ein ruhiges Kennenlernen in aufgelockerter Atmosphäre. „Unser Ziel war es, dass jede Schülerin oder jeder Schüler mindestens mit einem konkreten Anschlussangebot aus dieser Veranstaltung herausgeht", sagt Manuela Demant. „Wir sind sehr glücklich, wie viele Jugendliche gekommen sind und wie aufgeschlossen sie dem Konzept gegenüber waren."

Freiwilligenjahr als sinnvolle Überbrückungszeit

Auf den Schulabschluss folgt nicht zwangsläufig eine Ausbildung oder ein Studium. Viele junge Menschen möchten sich während eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) oder im Bundesfreiwilligendienst (BFD) sozial engagieren und die Phase bis zum Berufsstart sinnvoll überbrücken. Saskia Demetry arbeitet als pädagogische Mitarbeiterin für den „Internationalen Bund", der zum Beispiel als Träger für das FSJ und damit als Bindeglied zwischen den Freiwilligen und Einsatzstellen fungiert. Demetry sieht mehrere Vorteile in einem FSJ nach der Schule: „Jugendliche haben eine vielfältige Auswahl an sozialen und kulturellen Projekten und können dabei ihre Stärken und Interessen entdecken." Sie hob das unkomplizierte Zusammenkommen bei der Veranstaltung in der Kulturfabrik hervor. „Uns haben heute viele junge Menschen kontaktiert, die noch nach Orientierung suchen. Ihnen konnten wir das Konzept des Freiwilligendienstes näherbringen und sie zu weiteren Gesprächen einladen."

Yannick Haupt vertrat auf der „Next Level Zukunft" die IHK und damit 87 Unternehmen in Krefeld und im Kreis Viersen. Er kennt die Ausbildungsplätze im kaufmännischen, gewerblich-technischen und IT-Bereich, kann in Erstgesprächen eine Vorauswahl treffen und passgenau vermitteln. „Gerade eben kam ein junger Mann zu mir, der ein Unternehmen für seine Wunschausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration suchte", sagt Haupt. Ein Blick auf seine Liste mit den vakanten Ausbildungsplätzen genügte, um das passende Unternehmen zu finden. „Da konnte ich dann direkt unkompliziert und schnell vermitteln", erklärt er zufrieden. Ein weiterer Krefelder Schüler war mit einer Anschlussmöglichkeit versorgt.