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OB: „Für Krefeld sind Menschen wie Sie ein Geschenk“

Veröffentlicht am: 27.06.2024

Christa Lüfkens mit Oberbürgermeister Frank Meyer beim Festakt zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Christa Lüfkens mit Oberbürgermeister Frank Meyer beim Festakt zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

„Für Krefeld sind Menschen wie Sie ein Geschenk. Und als Lotteriefrau der ersten Stunde sind Sie für den Krefelder Zoo ganz sicher ein Hauptgewinn." In einer Feierstunde im Historischen Ratssaal des Rathauses hat Oberbürgermeister Frank Meyer die Krefelderin Christa Lüfkens für ihren Einsatz für den Krefelder Zoo mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Es ist die höchste Auszeichnung, die die Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausgibt.

Mit Erlösen aus der Zoolotterie sind viele Projekte realisiert worden

Die kürzlich 90 Jahre alt gewordene Christa Lüfkens hat sich bei den Zoofreunden in vielfältiger Weise engagiert, war Schatzmeisterin und hat unter anderem die Zoolotterie mit aufgebaut, aus deren Erlösen eine Vielzahl von Großprojekten im Tierpark realisiert worden ist. „Wir können in Krefeld stolz auf unseren Zoo sein. Und wir können uns glücklich schätzen, Menschen wie Sie, liebe Frau Lüfkens, in unserer Stadt zu haben: Menschen, die selbstlos zum Wohle der Gemeinschaft agieren, die Einsatz für eine Sache zeigen, von der sie materiell nicht profitieren; Menschen, die Dinge pflichtbewusst erledigen, weil sie wissen, dass sie getan werden müssen", sagte Oberbürgermeister Frank Meyer.

Christa Lüfkens wurde 1934 in Duisburg geboren, zog gemeinsam mit ihrem Mann, dem Krefelder Architekten Karl Otto Lüfkens, in den Sechziger Jahren nach Krefeld. Die Familie erwarb ein Haus in direkter Nachbarschaft zum Zoo. Über eine freundschaftliche Verbindung zum damaligen Zoodirektor Walter Encke begann Christa Lüfkens, sich für den Krefelder Zoo zu engagieren. Im Auftreten bescheiden, setzte sich die Zoofreundin für ihre Ziele resolut und durchsetzungsstark ein, immer auch mit einer Prise Humor. 1974 wurden sie Mitglied der Zoofreunde. Und ab 1989 war Christa Lüfkens Schatzmeisterin des Vereins.

In dieser Zeit startete sie mit der Zoolotterie, diese Idee war gemeinsam mit einigen weiteren Personen geboren worden. Was mit dem Bau eines Lotteriehauses im Zoo vor der Seelöwenanlage und dem Verlosen einiger Plüschtiere begann, hat dem Krefelder Zoo inzwischen einen Reingewinn von über einer Million Euro beschert. Drei Millionen Lose insgesamt sind schon verkauft worden. „Christa Lüfkens hat nicht nur die Zoolotterie aufgebaut. Wir ehren sie heute für Jahrzehnte langes ehrenamtliches Engagement im Bereich des Tierschutzes. Sie war auch in vielen anderen Fällen immer da, wenn Hilfe benötigt wurde", erinnerte Frank Meyer im Beisein der Familie sowie vieler weiterer Vertreter des Zoos und der Zoofreunde.

„Christa hat in ihrem Leben viel bewegt, am meisten sich selbst"

Der inzwischen verstorbene Ehemann Karl Otto Lüfkens hat seine Frau gerne mit einem besonderen Satz charakterisiert: „Christa hat in ihrem Leben viel bewegt, am meisten sich selbst." Diesen Satz griff der Oberbürgermeister auf und stellte das vielfältige Engagement dar. Christa Lüfkens koordinierte die Einsätze des Lotterieteams, sie organisierte den Losverkauf, sie besorgte die Preise und kümmerte sich um die Antragsstellung für die Lotterie bei Stadt und später bei der Bezirksregierung. Als Schatzmeisterin war Christa Lüfkens natürlich auch mit der Verwaltung der Mitgliedschaften sowie der Buchführung beschäftigt. In ihrer Amtszeit ist das Regenwaldhaus gebaut worden. Die Stadt gab dieses Projekt ganz in die Hände der Zoofreunde. Und Christa Lüfkens managte im Hintergrund das Finanzielle. Sie organisierte auch Zooreisen und Zooführungen für Blinde. Auch bei der Gründung der Vereinszeitschrift Dschungeltrommel war sie engagiert.

So kamen immer mehr Aufgaben hinzu, und die Zoofreunde wuchsen und wuchsen. Zum Beginn ihrer Amtszeit hatten die Zoofreunde 150 Mitglieder, Christa Lüfkens hat das 500. und das 1000. Mitglied begrüßen dürfen. Heute hat der Verein 6500 Mitglieder. Mithilfe der Zoofreunde-Einnahmen sind viele Projekte realisiert worden - das Schmetterlingshaus, der Gorillagarten, der Pinguin-Pool, die Erdmännchen-Lodge, und viele weitere Anlagen.

Auch bei den musikalischen Beiträgen ging es tierisch zu

Nach dem Dank von Zoofreunde-Vorstand Friedrich Berlemann sprach Christa Lüfkens dem gesamten Team und besonders ihrer Nachfolgerin Elke Giesen ein Lob aus. Und sie räumte offenherzig ein, dass sie einige Zeit gebraucht habe, um sich mit der Ehrung anzufreunden. Denn auch dies ist Christa Lüfkens. Als man ihr zutrug, dass sie für ihren Einsatz das Bundesverdienstkreuz erhalte, da war ihre spontane Reaktion der Satz: „Habt ihr nicht was Kleineres?"

Umrahmt wurde die Ehrung von den musikalischen Darbietungen der Musikschülerinnen und Schüler. Lambert Hattstein und Nils Busch spielten auf ihren Trompeten das Stück „For awakening the good fat monkey king (Who always sleeps with one eye open)" von Erik Satie. Emma Smits bot auf dem Klavier die „Die Kängurus" (Karneval der Tiere) von Camille Saint-Saëns dar. Zum Abschluss spielte Elisa Hoang Mi Pham auf dem Klavier die Stücke „Von fremden Ländern und Menschen" sowie „Der Dichter spricht" aus den „Kinderszenen" von Robert Schumann.