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Stadtbad-Sanierung: 4,5 Millionen Euro für Freischwimmer-Projekt

Veröffentlicht am: 07.06.2024

Stellen die Planungen für das Freischwimmer-Gelände vor: (von links) Jutta Heintz vom Zentralen Gebäudemanagement, Ruth Esser-Rehbein als Projektleiterin der Stadt, Katrin Mevissen und Marcel Beging von den Freischwimmern. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Stellen die Planungen für das Freischwimmer-Gelände vor: (von links) Jutta Heintz vom Zentralen Gebäudemanagement, Ruth Esser-Rehbein als Projektleiterin der Stadt, Katrin Mevissen und Marcel Beging von den Freischwimmern.
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

Mehr als zwei Millionen Euro Fördergelder

Von einem „Rettungsanker" sprach Planungsdezernent Marcus Beyer am Mittwoch, den 5. Juni, als er gemeinsam mit weiteren städtischen Vertretern und dem Freischwimmer-Verein die Maßnahmen vorstellte, die durch die Auswahl für das Bundesprogramm „Sanierung Kommunaler Einrichtungen" möglich werden. Für 4,5 Millionen Euro können die ersten großen Bauabschnitte auf dem Stadtbad-Gelände umgesetzt werden - 2,025 Mio. Euro stammen aus dem Förderprogramm, der Restbetrag wird durch den städtischen Haushalt finanziert. Die Umsetzung soll bereits im zweiten Quartal 2025 beginnen. „Dass wir hier vor einem ersten Umsetzungsschritt stehen und die Finanzierung gesichert ist, ist wirklich eine große Errungenschaft", erklärt Beyer. „Die Freischwimmer haben viel Ausdauer und Durchhaltevermögen bewiesen. Jetzt geht es endlich los."

Diesen Bereich betrifft die Förderung

Die Förderung betrifft ausschließlich das Areal der Freischwimmer. Zu diesem gehören das Umkleide-Gebäude am Freibad, das Arkaden-Gebäude, das östlich der Freibadbecken liegt sowie der Bereich rund um die beiden Freibäder selbst. Im Umkleide-Gebäude soll im Erdgeschoss ein „Open Space"-Bereich mit Kleinkunstbühne entstehen. Hier können Veranstaltungen mit bis zu 100 Personen stattfinden. „Die Kleinkunstbühne befindet sich direkt unter der Lichtkuppel und ist alleine deswegen schon ein Highlight", beschreibt Katrin Mevissen von den Freischwimmern. Zusätzlich wird die Nachbarschaftswerkstatt, die bereits jetzt im Kleinen besteht, professionell ausgebaut und erweitert werden. Zukünftig gibt es eine Holz- sowie eine Metallwerkstatt, beide sollen über Buchungsslots auch von der Stadtgesellschaft genutzt werden können.

Die Architektenentwürfe zeigen, wie sich die Räume im historischen Stadtbad im Bereich des Freischwimmer-Vereins entwickeln könnte. Hier ist die Ansicht des Obergeschosses.  Animation: Schaller Architekten Stadtplaner BDA / Freischwimmer
Die Architektenentwürfe zeigen, wie sich die Räume im historischen Stadtbad im Bereich des Freischwimmer-Vereins entwickeln könnte.
Animation: Schaller Architekten Stadtplaner BDA / Freischwimmer

Das ist konkret geplant: Gruppenräume, Werkstätten und Kleinkunstbühne

Im ersten Obergeschoss wird unter anderem ein Nachbarschaftswohnzimmer entstehen, das sich durch Abtrennungsmöglichkeiten in kleinere Raumeinheiten verwandeln lässt. Auch Gruppenräume stehen zur Verfügung, die durch viele Fenster und Türen nach außen geöffnet werden. Ein Zutritt wird zukünftig auch über die Kräuterpergola möglich sein, die vor dem Gebäude liegt. „Hier entstehen multifunktionale Nutzungen mit separaten Zugängen", erklärt Marcel Beging. „Uns war es wichtig, möglichst viele räumliche Optionen zu schaffen." Ein Highlight der Planung des Umkleidegebäudes ist das „Schaufenster Herrenbad". Bereits jetzt lässt sich aus dem kleinen Raum ein wunderbarer Ausblick auf das Herrenbad erhaschen, zukünftig soll eine Verglasung den Blick weiter öffnen.

Die Architektenentwürfe zeigen, wie sich die Räume im historischen Stadtbad im Bereich des Freischwimmer-Vereins entwickeln könnte. Hier ist die Ansicht des Arkadien-Bereichs.  Animation: Schaller Architekten Stadtplaner BDA / Freischwimmer
Die Architektenentwürfe zeigen, wie sich die Räume im historischen Stadtbad im Bereich des Freischwimmer-Vereins entwickeln könnte. Hier ist die Ansicht des Arkaden-Bereichs.
Animation: Schaller Architekten Stadtplaner BDA / Freischwimmer

Ausbau des gastronomischen Angebots

Im Arkadengebäude wird die gastronomische Nutzung weiter ausgebaut. Schon heute findet der freitägliche Biergarten der Freischwimmer großen Zuspruch. Zukünftig kann der Betrieb durch die Sanierung der Gebäude noch weiter professionalisiert werden. Es entsteht ein innenliegender Café-Bar-Bereich, eine Vereinsküche sowie Lager und Umkleidemöglichkeiten für die Vereinsmitglieder. Auch der Außenbereich wird als grüner Freiraum in Eigenleistung des Vereins instandgesetzt, zum Beispiel durch eine Sanierung der Beckenränder, und verkehrssicher gemacht. Am 20. Juni wird der Rat über die Plan- und Kostenfestsetzung entscheiden, dann kann der finale Förderantrag beim Bundesministerium gestellt werden. Die Stadt rechnet mit einem Bewilligungsbescheid bis zum Ende des Jahres. Im zweiten Quartal 2025 ist dann der Umsetzungsstart geplant. Abgeschlossen soll die Maßnahme voraussichtlich im dritten Quartal 2027 sein.

So soll die Kräuterwand im Stadtbad aussehen. Zeichnung: Stadt Krefeld, ZGM
So soll die Kräuterwand im Stadtbad aussehen. Das Fundament wird zurzeit gegossen.
Zeichnung: Stadt Krefeld, ZGM

In den letzten Monaten konnten bereits viele Maßnahmen umgesetzt werden

Schon jetzt, vor Baubeginn der Fördermaßnahme, sind etliche Veränderungen auf dem Gelände rund ums Stadtbad sichtbar. Die Stadt setzt große Maßnahmen um, erzählt Rachid Jaghou als Leiter des Zentralen Gebäudemanagements: „Es geht im Moment vor allem darum, die denkmalgeschützte Substanz weiter zu sichern und die zentrale Infrastruktur, also Wasser, Strom und Wärme, neu zu errichten. Auch die Zugänge zum Stadtbad müssen angepasst werden." Eine für Feuerwehr- und Baufahrzeuge ausreichend große Einfahrt entsteht zurzeit an der Gerberstraße. Dafür wurden die beiden Häuser an der Gerberstraße abgerissen und die Nachbargiebel statisch gesichert. Im Hof wurde das große Technikgebäude zurückgebaut. „Damit konnten wir die historische Westseite des Bädertrakts wieder freilegen", erklärt Jutta Heintz als Projektleiterin des ZGMs. „Die Anmutung hat sich schon jetzt komplett verändert." Im Moment entsteht ein unterirdisches Schachtbauwerk, in das die technische Infrastruktur verlegt wird. Auch Anpassungsarbeiten an den Giebelwänden finden statt. Eine Einfriedung des Geländes ist für August 2024 geplant. Perspektivisch soll die Lücke an der Gerberstraße wieder geschlossen werden. „Das ist Zukunftsmusik, denn der Zugang wird vorerst als Baustellenzufahrt dienen", beschreibt Heintz. Die Maßnahmen wurden durch städtische Gelder finanziert.

An der Lewerentzstraße wurde ein neuer Zugang zum Stadtbad geschaffen. Die Arbeiten hier fanden in Kooperation zwischen Stadt und Freischwimmern statt. Über das Wohnhaus an der Lewerentzstraße 7, das sich im Besitz der Stadt befindet, können Besucher nun auf das Freischwimmer-Gelände gelangen. Dazu wurden im Erdgeschoss zum Beispiel Brandschutzarbeiten, Elektro- und Sanitärarbeiten und Trockenbau-Maßnahmen durchgeführt.

Diese Bereiche können durch die Förderung saniert werden.  Grafik: Schaller Architekten Stadtplaner BDA
Diese Bereiche können durch die Förderung saniert werden.
Grafik: Schaller Architekten Stadtplaner BDA

Freischwimmer-Projekt ist einer von vier Bausteinen

Das Freischwimmer-Projekt ist einer von ingesamt vier Bausteinen, der sich für das historische Stadtbad an der Neusser Straße im Prozess befinden. Ein weiterer Baustein betrifft den Entomologischen Verein Krefeld: Hier wird im Rahmen einer Machbarkeitsstudie geprüft, ob dieser zukünftig mit seiner großen Sammlung und einem Forschungs- und Bildungszentrum mit Ausstellungsflächen in einen Teil der Gebäude zieht. Die Ergebnisse der Studie sollen nach den Sommerferien vorgestellt werden. Als zusätzlicher Baustein gilt der „Placemaking-Prozess": Extern begleitet werden zurzeit Trägerschafts- und Betriebsmodelle für den gesamten Stadtbad-Komplex erarbeitet, außerdem sind Workshops und Beteiligungsformate geplant. Der dritte Baustein betrifft kommunale Nutzungen im Eingangsbereich, im Wandelgang und im Bädertrakt. Im Herbst 2023 wurde ein Qualifizierungskonzept für den Bereich vorgestellt, auf dessen Basis ein Planungsverfahren in Gang gesetzt wird, das zurzeit in der Vergabe ist. Ein Jugendkulturhaus und ein Treffpunkt für das Stadt- und Quartiersleben sind Teil der Pläne. Weitere Informationen zur Entwicklung des Stadtbads gibt es online unter www.krefeld.de/stadtbad.

 

Weitere Neuigkeiten rund um die Entwicklung des Stadtbads:
Stadtbad-Sanierung: 4,5 Millionen Euro für Freischwimmer-Projekt
Durch städtische Gelder und Fördergelder können auf dem Freischwimmer-Projekt viele Maßnahmen umgesetzt werden. Der erste Bauabschnitt soll 2025 beginnen. Stadt und Freischwimmer haben die Pläne jetzt vorgestellt.
Stellen die Planungen für das Freischwimmer-Gelände vor: (von links) Jutta Heintz vom Zentralen Gebäudemanagement, Ruth Esser-Rehbein als Projektleiterin der Stadt, Katrin Mevissen und Marcel Beging von den Freischwimmern.Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Verwaltung plant ein Jugendkulturhaus im Stadtbad Neusser Straße
Die Stadtverwaltung Krefeld plant auf dem Gelände des Stadtbades Neusser Straße ein Jugendkulturhaus. Damit soll Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein kreativer Freiraum und kultureller Zugang inmitten der Krefelder Innenstadt ermöglicht werden.
Das Qualifizierungskonzept für einen Teil des historischen Stadtbades in Krefeld wurde nun vorgestellt. Es sollen unter anderem ein Jugendkulturhaus, eine Quartiersküche und Werkstätten in das Gebäude entwickelt werden.Grafiken: raumwerk.architekten
Mehr als zwei Millionen aus Bundesförderprogramm für Stadtbad
Im September 2023 hatte die Stadt Krefeld eine Projektskizze für das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereiche Sport, Jugend und Kultur“ eingereicht. Nun ist klar: Das Stadtbad, konkret die Projektskizze für den Projektbereich des Freischwimmer-Vereins, erhält den Zuschlag.
Das Kölner Architektenbüro Schaller hat für den Bereich des Freischwimmer-Vereins Planungen entwickelt. Die Pläne werden nun als Förderantrag im Rahmen der Städtebauförderung eingereicht. Animation: Schaller Architekten Stadtplaner BDA / Freischwimmer
Marode Wohnhäuser an der Gerberstraße werden jetzt abgerissen
Ein wichtiger Schritt zur künftigen Entwicklung des Stadtbad-Areals wird aktuell vollzogen. Der Abriss zweier maroder Wohnhäuser an der Gerberstraße hat in dieser Woche begonnen, nachdem zuvor die Kellergeschosse mit Beton befüllt und weitere vorbereitende Arbeiten ausgeführt worden waren.
Die zwei maroden Häuser an der Gerberstraße werden derzeit abgerissen. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Tag der Städtebauförderung zeigt Perspektiven für Stadtbad auf
Die Krefelder Stadtverwaltung und der Verein Freischwimmer haben gemeinsam die Entwicklungspotenziale des Stadtbad-Areals zwischen Gerberstraße und Neusser Straße in der südlichen Innenstadt aufgezeigt und mit einem bunten Rahmenprogramm die Idee der kooperativen Stadtentwicklung erläutert
Auch Kochen mit drei Nationen stand auf dem Programm.Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation

 

Weitere Neuigkeiten aus dem Bereich des Zentralen Gebäudemanagements:
Oberbürgermeister Frank Meyer: Kesselhaus wird ein besonderer Ort
Die Verwaltung schlägt vor, das „Kesselhaus“ im Mies-van-der-Rohe-Business-Park mitsamt Grundstück zu kaufen. Ein privater Investor soll das Kesselhaus im Auftrag der Stadt als Veranstaltungshalle umbauen. Für die Umsetzung des Vorhabens ist ein Finanzvolumen von rund 111 Millionen Euro kalkuliert.
Der Mies-van-der-Rohe-Businesspark. Bild: Stadt Krefeld, Simon Erath
Neue Mosaikschule bietet perfekte Bedingungen für 300 Schüler
Große Klassenräume mit viel Tageslicht, Blicke nach draußen in die Baumkronen, gemütliche „Lernlandschaften“ in den Fluren: Die neue Mosaikschule am Stadtgarten bietet perfekte Bedingungen für rund 300 Schüler aus der Krefelder Innenstadt.
Stadtdirektor Markus Schön, Oberbürgermeister Frank Meyer, Projektleiterin Karen Everszumrode vom Zentralen Gebäudemanagement, Rachid Jaghou, Leiter des Zentralen Gebäudemanagements, Bau- und Planungsdezernent Marcus Beyer und Schulleiter Sebastian Braune stellten die neue Mosaikschule am Stadtgarten vor. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, D. Jochmann
Grundschule in Modulbauweise an Westparkstraße erfolgreich gestartet
Die neue Interimsschule an der Westparkstraße, die in Modulbauweise entstanden ist, hat einen erfolgreichen Start hingelegt. Das Gebäude wurde nun bei einem Ortstermin vorgestellt.
Planungsdezernent Marcus Beyer, Projektleiterin Vera Fuchs (ZGM), Stadtdirektor und Schuldezernent Markus Schön sowie ZGM-Leiter Rachid Jaghou vor dem neuen Grundschulbau an der Westparkstraße. Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Obdach Krefeld: ZGM legt Plan- und Kostenfestsetzung vor
An der Feldstraße soll eine zeitgemäße Unterkunft für Obdachlose entstehen. Ziel ist es, perspektivisch die Menschen von der Straße zu holen und ein Leben in Selbstständigkeit zu ermöglichen. Im Betriebsausschuss wird über die weiteren Schritte beraten.
Rachid Jaghou ist Leiter des Zentralen Gebäudemanagements (ZGM). Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Erweiterung der Jahnschule ist im ZGM-Betriebsausschuss
Die Jahnschule am Girmesdyk soll umgebaut und durch einen Neubau erweitert werden. Im Betriebsausschuss Zentrales Gebäudemanagement (ZGM) am Mittwoch, 1. März, entscheidet die Politik nun über die Plan- und Kostenfestsetzung.
Symbolbild Baustelle. Foto: Pixabay
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