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Förderung für „Flaggschiffe“ und kulturelle Perlen
Veröffentlicht am: 15.12.2019
Der Schluff, die historische Dampflock aus Krefeld.
Bild: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, M. Kramer
Die Sparkassen-Kulturstiftung hat seit ihrer Gründung im Jahr 1986 zahlreiche kulturelle Projekte ermöglicht und setzt auch eigene Schwerpunkte
Die Existenz der Sparkassen- Kulturstiftung ist sicher nicht jedem Krefelder bekannt. Deutlich bekannter sind die von ihr unterstützten Projekte.
Ein Beispiel, das besonders ins Auge fällt, ist die Skulptur „Building from the Inside" des britischen Künstlers Richard Deacon auf dem Voltaplatz - aufgrund der Form des Kunstwerks sprechen die Krefelder auch vom „Doppelohr". Die letzte Hauptuntersuchung des Schluff - inklusive diverser Sanierungsarbeiten - wurde ebenfalls mitgetragen, dafür gab es 180.000 Euro. Das ausgehende Bauhaus- Jahr fördert die Stiftung mit insgesamt 300.000 Euro. Für die neue Turmhaube der Dionysius-Kirche, um ein weiteres Beispiel zu nennen, kamen 450.000 Euro von der Sparkassen-Kulturstiftung.
Vielseitig kulturell engagiert: Die Sparkassen-Kulturstiftung finanzierte unter anderem die letzte Hauptuntersuchung des Schluff, die neue Spitze für die Dio-Kirche und das sogenannte „Doppelohr" des
Künstlers Richard Deacon am Voltaplatz.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation
Diese Projekte sind förderfähig
„Die Stiftung deckt das gesamte Kulturspektrum ab", erklärt Michael Rotthoff. Als Referent Stiftungen bei der Sparkasse ist er erster Ansprechpartner für diese Form der Kulturförderung. Er betont, dass nicht nur die „Großen" unterstützt werden, die „Flaggschiffe" wie die städtischen Museen oder das Theater. „Wenn der Rahmen stimmt und die Qualitätsanforderungen erfüllt werden, können auch kleine Institutionen Geld für ihre Arbeit erhalten." Im kommenden Jahr etwa beteiligt sich die Stiftung an Veranstaltungen in der „Pförtnerloge" in der Fabrik Heeder. Voraussetzung ist die Gemeinnützigkeit (bei Vereinen) oder ein öffentlich-rechtlicher Status. Und natürlich die Kultur als Kernthema: „Wenn sich beispielsweise ein Sportverein zu seinem Jubiläum die Sinfoniker einlädt, ist das zwar lobenswert, aber nicht förderfähig", sagt Michael Rotthoff.
Diese Kosten werden übernommen
1986, im Gründungsjahr der Stiftung, betrug ihr Vermögen etwas mehr als umgerechnet 1,6 Millionen Euro. Inzwischen ist es auf mehr als zwölf Millionen Euro angewachsen. Es wird aus Erträgen der Sparkasse gebildet. In den vergangenen fünf Jahren wurden jeweils etwa 70 Prozent der Zinserträge ausgeschüttet. 25 Prozent fließen in eine Rücklage. Die Verwaltungskosten machen gerade einmal ein Prozent aus. Das ist auch der Grund für den relativ geringen Bekanntheitsgrad: Am Marketing wird zugunsten der Kultur-Projekte gespart. Bislang wurden fast 370 Anträge eingereicht, mehr als 200 von ihnen erhielten eine Zusage. Die Gesamt-Fördersumme über nun 33 Jahre beläuft sich auf mehr als sechs Millionen Euro. Ein zwölfköpfiges Kuratorium entscheidet darüber, welches Projekt wie viel Geld erhält. Den Vorsitz hat derzeit Ingeborg Müllers, Vorsitzende des Kulturausschusses im Rat der Stadt Krefeld, inne. Zu den Mitgliedern kraft Amtes zählt auch Oberbürgermeister Frank Meyer. Das Gremium achtet sorgfältig darauf, dass die Fördergrundsätze eingehalten werden. Das bedeutet unter anderem, dass ausschließlich Projektkosten übernommen werden, keine laufenden Betriebskosten. Der oder die Antragsteller müssen einen Eigenanteil beisteuern. Dauerförderungen sind nicht vorgesehen. „Jährliche Zuwendungen von 50.000 Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren sind im Rahmen der sogenannten Schwerpunkt- Förderung allerdings möglich", so Michael Rotthoff. Auf diese Weise wurde zwischen 2012 und 2016 die Leseförderung in der Mediothek unterstützt. Aktuell kann sich das Textilmuseum darüber freuen, dass mit Hilfe der Stiftung Schätze aus der Sammlung gehoben und eingehend untersucht werden.
Alle Beiträge aus der Sonderveröffentlichung rund um das Thema "Kultur in Krefeld":