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Unterkunft für Geflüchtete an der Gladbacher Straße in Betrieb

Veröffentlicht am: 23.04.2024

Symbolbild zum Thema Flucht. Bild: Pixabay
Symbolbild zum Thema Flucht. Bild: Pixabay

Rund 2.100 Geflüchtete bringt die Stadt Krefeld derzeit in Wohnungen, Gemeinschaftsunterkünften und Beherbergungsbetrieben unter. Seit dieser Woche beziehen zum ersten Mal auch Personen das ehemalige Studierendenwohnheim an der Gladbacher Straße/Obergath, das in der Maximalauslastung Platz für bis zu 170 Menschen bietet. Die Verwaltung hat das Gebäude nach einem Ratsbeschluss im Dezember für die Dauer von 15 Jahren als Unterkunft für Geflüchtete angemietet. „Die langfristige Anmietung dieses großflächigen Wohnraums ermöglicht der Verwaltung zum einen zukünftig eine gewisse Planungssicherheit und wirkt sich andererseits unmittelbar entlastend auf die Aufnahmekapazität aus", erklärt Stadtdirektor Markus Schön. „Mit diesem Objekt und der in Aussicht stehenden Eröffnung der Landesunterkunft in Forstwald sind wir bei der Unterbringung geflüchteter Menschen für dieses Jahr gut aufgestellt."

Unterbringungsqualität als Grundstein für Integration

Hintergrund der neuen Anmietung ist auch der bauliche Zustand der schon lange genutzten Gemeinschaftsunterkunft Siemesdyk, die in den kommenden Jahren ersetzt werden soll. Aufgrund der zunehmend auftretenden Probleme werden mittelfristig immer mehr Wohnabschnitte voraussichtlich nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Anmietung ermöglicht es, bis Ende Juni die Nutzung von Hotels zu beenden, die für die Unterbringung kurzfristig angemietet werden mussten. Darüber hinaus werden für die bauliche Ertüchtigung der Unterkünfte Westparkstraße und Wehrhahnweg Ausweichkapazitäten für die Bauphasen benötigt. „Durch die neue Unterkunft können wir Plätze kompensieren, ohne auf absehbare Zeit erneut auf Turnhallen oder andere Notlösungen ausweichen zu müssen", erklärt Andreas Pamp, Fachbereichsleiter Migration und Integration. Ein weiterer Pluspunkt ist die gute Aufteilung des ehemaligen Studierendenheimes: „Die Flächen bringen mit dem Apartmentcharakter eine für die Unterbringung geeignete Struktur mit sich und gewährleisten ein hohes Maß an Privatsphäre. Diese hohe Unterbringungsqualität ist der Grundstein für eine gelingende Integration", sagt Pamp.

Das ehemalige Studierendenwohnheim an der Gladbacher Straße ist in drei Wohnblöcke aufgeteilt. Die Wohneinheiten bestehen aus zwei bis drei Schlafräumen, einer Küche, einem Bad und einer Toilette. Sie ermöglichen eine flexible Belegung mit Einzelpersonen oder Familien. Neben den Wohneinheiten gehören Gewerbeflächen im Erdgeschoss zum Objekt, die künftig als Büro- und Beratungsräume für die Unterbringungsbetreuung und Sozialarbeit genutzt werden sollen. Auch ein Raum für Schulungen und Angebote der Quartiersarbeit soll entstehen. In vielen Fällen konnte das bestehende und gut erhaltene Inventar in den Apartments übernommen werden. Anfang des Monats hatten das Zentrale Gebäudemanagement (ZGM) und der Fachbereich Migration und Integration die ersten Wohneinheiten übernommen. Zu Beginn der 17. Kalenderwoche zogen dann 19 Personen in sechs Wohnungen ein, vorrangig Familien und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen. In den Folgewochen sollen weitere Wohnungen sukzessive freigegeben und bezogen werden.

Geplante Landeseinrichtung in Forstwald

Neben der neuen Unterkunft Gladbacher Straße/Obergath wird auch die von der Bezirksregierung Düsseldorf geplante Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) auf dem früheren Kasernengelände in Forstwald für Entlastung bei der Unterbringung geflüchteter Menschen sorgen. Die Landeseinrichtung gewährleistet ab Sommer eine Gesamtkapazität für bis zu 400 Personen, wobei diese Plätze der Unterbringungsquote der Stadt Krefeld vollumfänglich angerechnet werden. Bereits im März konnte die vier Monate lang provisorisch als Notunterkunft genutzte Turnhalle an der Breslauer Straße in Gartenstadt wieder freigezogen werden. Seit Anfang April steht die Sporthalle wieder dem Schul- und Vereinssport zur Verfügung.