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Ein Plan für die Zukunft des Standorts

Veröffentlicht am: 01.10.2019

Das Rathaus am Von-der-Leyen-Platz. Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof
Das Rathaus am Von-der-Leyen-Platz.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, A. Bischof

NRW-Ministerpräsident Laschet besucht Zukunftskongress in Krefeld

Stadt und IHK haben ein breit angelegtes Projekt auf den Weg gebracht, das unter anderem Wachstum und Beschäftigung fördern soll. Für den 3. März 2020 hat sich hoher Besuch in Krefeld angekündigt. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet kommt in die Stadt. Anlass ist der sogenannte Zukunftskongress. In diesem Rahmen präsentieren die Initiatoren des „Aktionsplan"- Prozesses der Öffentlichkeit die vielen Projektideen, die seit Mai 2018 in zahlreichen kreativen Arbeitstreffen entstanden sind und teilweise bereits umgesetzt werden.

Die IHK Mittlerer Niederrhein, vertreten durch Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz und Präsident Elmar te Neues, sowie die Stadt Krefeld in Person von Oberbürgermeister Frank Meyer hatten damals die Entwicklung eines „Aktionsplans Wirtschaft für Krefeld" verabredet. Er soll nachhaltig zur weiteren Optimierung der Rahmenbedingungen für Unternehmen beitragen, das Image des Standorts verbessern sowie Wachstum und Beschäftigung fördern. Der Aktionsplan ist ein Strategiekonzept mit Handlungsschwerpunkten, Visionen und Zielen sowie konkreten Maßnahmen, das in einem konstruktiv-kritischen Dialog zwischen Wirtschaft, Stadt sowie weiteren für Krefeld wichtigen Akteuren erarbeitet wird. Auch das „Wie" der Zusammenarbeit ist nach Aussage der Initiatoren wichtig: Es geht demnach um die Entwicklung eines neuen „Spirits" für das gemeinsame Handeln am hiesigen Standort: „Wirtschaft, die mitarbeitet und nicht nur meckert - Verwaltung, die die Belange der Unternehmen versteht und diese unterstützt."

Stadt und IHK arbeiten am Aktionsplan Wirtschaft

Um bei der Fülle an potenziellen Themen letztlich zu konkreten Ergebnissen zu kommen, haben führende Vertreter aus Wirtschaft, Stadt sowie von Institutionen wie Gewerkschaften, Hochschule und Arbeitsagentur vier konkrete Handlungsschwerpunkte des „Aktionsplans Wirtschaft für Krefeld" erarbeitet. Es sind „Infrastruktur, Mobilität, Flächen", „Innovation, Digitalisierung und Gründung", „Lebensqualität und Urbanität" sowie „Bildung, Fachkräfte und Arbeitsmarkt". Jeweils eine Arbeitsgruppe diskutiert und formuliert für ihr Thema Visionen, Strategien und konkrete Projekte. Beispiel Nummer eins: „Kleine und mittelständische Unternehmen verfügen oftmals nicht über ausreichende personelle und finanzielle Ressourcen, um mit Großunternehmen im Wettbewerb um Fachkräfte zu konkurrieren", sagt Dr. Bettina Rademacher-Bensing, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Krefeld und stellvertretende Sprecherin der Arbeitsgruppe „Bildung, Fachkräfte und Arbeitsmarkt". Die Projektidee sieht vor, dass kleine und mittelständische Betriebe die Möglichkeit erhalten, sich mit Hilfe von 360-Grad-Videos auf Plattformen zur Fachkräftesicherung zu präsentieren.

Darüber hinaus, um ein weiteres Beispiel zu nennen, hat sich die AG „Bildung, Fachkräfte und Arbeitsmarkt" zum Ziel gesetzt, bisher ungenutzte Potenziale zu erschließen. Beispielsweise könnte die systematische Qualifikation von geflüchteten Menschen zur Vorbereitung auf Prüfungen dazu beitragen, dass diese Zielgruppe schneller im Berufsleben und in der Gesellschaft Fuß fasst. „Das Wording in Prüfungen ist sehr spezifisch. Selbst geflüchtete Menschen, die mittlerweile über gute Deutschkenntnisse verfügen, haben Verständnisprobleme", sagt Markus Schön, Dezernent für Bildung, Jugend, Sport, Migration und Integration der Stadt Krefeld und Geschäftsführer der Arbeitsgruppe. Auch bei der Frauenerwerbstätigkeit gibt es in Krefeld „noch reichlich Luft nach oben", ist aus der Gruppe zu hören. Die Arbeitsgruppe schlägt eine Marketingkampagne vor, um die Rollenbilder in Bezug auf das Thema „Frau im Beruf" zu verstehen, zu hinterfragen und unter Umständen zu korrigieren.

Dabei könnten Krefelder Unternehmerinnen und Managerinnen als Best-Practice-Beispiele herangezogen werden, um zu zeigen, dass Frauen in Krefeld wichtige Führungspositionen besetzen. Natürlich darf bei einem solchen Aktionsplan auch die Innenstadt nicht fehlen. „Unsere Innenstadt soll liebenswerter werden", hat sich Christoph Borgmann, Einzelhändler und Sprecher der AG „Lebensqualität und Urbanität" vorgenommen. „Wir wollen die vier Wälle als Wahrzeichen Krefelds wieder sichtbar machen." Die Stadtgesellschaft müsse sich die schönen Plätze der Stadt zurückerobern. „Das gelingt uns nur mit Aktivitäten, die dazu beitragen, die Innenstadt attraktiver zu machen", betont Borgmann. Dabei können auch digitale Werkzeuge helfen. So hat Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Handelsverbands NRW Krefeld- Kempen-Viersen, im Lenkungsausschuss des Aktionsplans die Idee einer digitalen Kommunikationsplattform für die Krefelder Innenstadt vorgestellt. Über diese Lösung können sich Kunden unter anderem über die Produktverfügbarkeit im lokalen Einzelhandel informieren und direkt einkaufen. Es wird nun geprüft, ob und wie dieses Portal realisiert werden kann. „Es könnte eine sinnvolle Lösung sein, um den stationären Handel mit einer Online-Lösung zu kombinieren", sagt Borgmann. „Im Falle einer Realisierung versprechen wir uns davon eine höhere Frequenz in der Innenstadt." Mit dem großen Event mit Ministerpräsident Laschet ist der Aktionsplan-Prozess noch nicht beendet. „Vielmehr geht die Arbeit dann erst richtig los", betonen die Verantwortlichen. Die Projekte werden weiter umgesetzt und über ihren Fortschritt auf einem Webportal öffentlich berichtet. Neue Projektideen können aufgenommen werden.

 

 

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