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Krefelds Gewerbegebiete: Solides Fundament mit noch mehr Potenzial

Veröffentlicht am: 05.05.2022

Vorstellung der Krefelder Gewerbe- und Industriebestandsgebietsanalyse

Krefelds bestehende Gewerbegebiete verfügen über eine tragfähige Struktur, müssen aber, um zukunftsfähig zu bleiben, ökologisch und energetisch saniert werden. Um so genannte „Trading-Down-Prozesse", also den Abbau des Leistungs- und Qualitätsniveaus, zu verhindern und einen effizienten Umgang mit Flächen zu gewährleisten, sind die minder- und ungenutzten Flächenpotenziale innerhalb der Gebiete vorrangig zu entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommt die Analyse „Gewerbe- und Industriebestandsgebiete in Krefeld". Diese wurde von der Stadt Krefeld, der GGK Grundstücksgesellschaft der Stadt Krefeld sowie der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein (IHK) bei den Experten des Dortmunder Planungsbüros Stadtraumkonzept in Auftrag gegeben. Die Analyse ist Teil des „Handlungsprogramms Gewerbebrachflächen", das wiederum in den „Aktionsplan Wirtschaft" eingebettet ist.

Eckart Preen: "Gewerbeflächen sind ein Jobmotor"

„Gewerbeflächen sind ein Jobmotor, heute und in Zukunft. An Anfragen ansiedlungswilliger Unternehmen mangelt es uns in Krefeld nicht, wohl aber an der Verfügbarkeit passgenauer Wirtschaftsflächen. Da der Ausweitung von Wirtschaftsflächen Grenzen gesetzt sind, werden wir als GGK mit unseren Initialpartnern neue Wege beschreiten, um die Anfragen auch künftig bedarfsgerecht bedienen zu können", fasst Eckart Preen, Leiter von Krefeld Business, die Zielsetzung zusammen.

Marcus Beyer: "Die Analyse bestätigt den von uns begonnenen Weg."

Marcus Beyer, Planungsdezernent der Stadt Krefeld, freut sich über die Bestandsaufnahme der Experten, macht aber auch die Konsequenz der Ergebnisse deutlich: „Die Analyse zeigt, dass wir weiter daran arbeiten können, unser Potenzial zu nutzen und sogar auszuweiten. Wir können Vorhandenes optimieren. Das bestätigt den von uns begonnenen Weg. Die Analyse zeigt aber auch, dass der aktuelle und auch zukünftige Bedarf von Gewerbeflächen in Krefeld nicht ausschließlich durch das vorhandene Potenzial gedeckt werden kann. Die Nachfrage ist höher als das Angebot. Wir müssen in Zukunft neue Gewerbegebiete ausweisen, wie beispielsweise südlich des Elfrather Sees."

Jürgen Steinmetz: "Es braucht eine clevere Nutzung der vorhandenen Flächen."

Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Mittlere Niederrein, betont: „Um den Wirtschaftsstandort zukunftsfähig aufzustellen, braucht es neben der Neuausweisung weiterer Flächen eine clevere Nutzung der vorhandenen. Denn nur so werden wir Arbeitsplätze, insbesondere für Fachkräfte, in Krefeld erhalten, weil sich neue Betriebe ansiedeln und expansionswillige Bestandsunternehmen innerhalb der Stadt verlagern oder ihre Standorte erweitern können."

Analyse gibt Handlungsempfehlung

Quintessenz des Gutachtens, das vom Team der Stadtraumkonzept GmbH angefertigt wurde, sind exemplarische Handlungsempfehlungen, auf welche Weise die untersuchten Gewerbegebiete zukunftsfähig weiterentwickelt werden könnten. 31 Gewerbegebiete sind dafür in Krefeld erfasst und nach unterschiedlichen Kriterien beurteilt worden. Zu den Parametern zählten unter anderem der „städtebauliche Gesamteindruck", „störsensible Nutzungen" beispielsweise durch angrenzende Wohngebiete, diverse Verkehrskriterien wie Anbindung und Erschließung sowie „Grundversorgung" und „Flächenversiegelung".

Ein tragendes Fundament, das nun weiterentwickelt werden kann

„Im Ergebnis attestieren die Gutachter den Gewerbe- und Industriegebieten des Wirtschaftsstandortes Krefeld eine Art und Güte, die ein gutes, tragfähiges Fundament darstellen. Das, was wir vorhalten, lässt sich zukunftsfähig weiterentwickeln. Insofern werden wir an den Bestand anknüpfen und darauf aufbauen", sind sich Planungsdezernent Beyer, Wirtschaftsdezernent Preen und IHK-Hauptgeschäftsführer Steinmetz einig. Danach sind alle Gewerbe- und Industriegebiete innerhalb der Stadt voll funktionsfähig. Nennenswerte Missstände sind nicht erkennbar, und nur wenige Gebiete sind optimierungsbedürftig. Viele Gebiete, die in jüngerer Zeit entstanden sind, weisen einen guten Gesamteindruck auf.

 

(von links) Planungsdezernent Marcus Beyer, Gutachter Sebastian Siebert, Jürgen Steinmetz als Geschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein und Krefeld Business-Leiter Eckart Preen haben eine Gewerbeparkanalyse für Krefeld vorgestellt.  Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Strücken
(von links) Planungsdezernent Marcus Beyer, Gutachter Sebastian Siebert, Jürgen Steinmetz als Geschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein und Krefeld Business-Leiter Eckart Preen haben eine Gewerbeparkanalyse für Krefeld vorgestellt.
Foto: Stadt Krefeld, Presse und Kommunikation, Strücken

Die Gewerbegebietsanalyse arbeitet mit einem Ampelsystem

Die Gewerbegebietsanalyse teilt die Krefelder Gewerbe- und Industriebestandsgebiete in ein „Ampelsystem" in Grün, Orange und Rot ein. Demnach zeigt die Ampel für acht Gebiete auf Grün. Dazu zählen sämtliche Gewerbegebiete, die von der GGK entwickelt und weiterhin vermarktet werden. Zu den Visitenkarten der Stadt zählen beispielsweise die vier modernen Gewerbegebiete im Krefelder Süden einschließlich des Businessparks Fichtenhainer Allee. Der Europark Fichtenhain wird ebenfalls positiv bewertet, da er verkehrlich gut angebunden ist und über eine hohe städtebauliche Qualität verfügt. Ähnlich verhält es sich mit dem Industriegebiet „Am Südpark" aufgrund seiner „hervorragenden Mobilitätsstruktur". Weiteren 18 Gewerbeparks wird laut Ampelbewertung eine Platzierung im Mittelfeld bescheinigt. Lediglich fünf von 31 Gebieten sind im unteren Drittel einzustufen.

Konkrete Handlungsansätze exemplarisch für fünf Standorte

Mit fortführenden Analysen und Vor-Ort-Begehungen entwickelten die Akteure des Planungsbüros, darunter Architekten, Raumplaner und Geographen, konkrete Handlungsansätze exemplarisch für fünf Standorte. Dazu zählen das „Gewerbegebiet Bockum-Nord / Gartenstadt", das „Industriegebiet Hafenstraße / Linn-Ost", das „Gewerbegebiet Dießemer Bruch", das „Gewerbegebiet Breuershofstraße" und das „Gewerbegebiet Hüls".

Die Analysen und darauf aufbauenden Handlungskonzepte sind dabei repräsentativ für die gesamte Entwicklung der Krefelder Gewerbegebiete. Umfassender Neuplanungen oder tiefgreifender struktureller Veränderungen bedarf es demnach nicht, vielmehr könnten bereits punktuelle Optimierungen die lokalen Gewerbegebiete enorm aufwerten. In Gegenwart und Zukunft sind Flächenpotenziale zu aktivieren, Gebäudesubstanz zu sanieren und regenerative Energiequellen zu nutzen. Außerdem ist es unerlässlich, dass der Erhalt gewerblicher Nutzungsmöglichkeiten gewährleistet bleibt. Ökologische und gestalterische Aufwertungen durchzuführen, sei laut Gutachtern ebenso empfehlenswert wie Aktivitäten, die darauf abzielten, ein Profil zu bilden und das Standortimage zu stärken.

Das Gutachten „Gewerbe- und Industriebestandsgebiete in Krefeld" ist online im Ratsportal der Stadt Krefeld in den Unterlagen zum Planungsausschuss am 4. Mai einsehbar unter www.ris.krefeld.de.