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Straßenbenennungsrichtlinie ist Thema im Rat

Veröffentlicht am: 22.03.2023

Fuß vom Gas. Foto: Jiri Rotrekl / Pixabay
Symbolbild Strasse. Foto: Jiri Rotrekl / Pixabay

Die Stadtverwaltung orientiert sich damit an einer Empfehlung des Deutschen Städtetags

Bislang brauchte es in vielen Fällen nur einen Beschluss der entsprechenden Bezirksvertretung, um Namen von neuen Straßen, Wegen, Plätzen, Brücken, Grünanlagen und Gewässern in der Stadt festzulegen. Das könnte sich nun ändern. Eine neue „Richtlinie für die Benennung von Straßen, Wegen und Plätzen in der Stadt Krefeld" ist am Dienstag, 28. März, Thema im Rat. Die Bezirksvertretungen sollen zukünftig zwar die Entscheidungshoheit zu Benennungen behalten, diese müssen aber vor einem möglichen Beschluss durch die Stadtverwaltung - genauer durch den Fachbereich Vermessung, Kataster und Liegenschaften sowie durch das Stadtarchiv und gegebenenfalls die NS-Dokumentationsstätte - geprüft werden. Die Stadtverwaltung orientiert sich damit an einer Empfehlung des Deutschen Städtetags.

Straßennamen stellen über Jahrhunderte hinweg ein ‚kollektives Gedächtnis' dar

„Nicht nur in Krefeld, sondern in vielen Kommunen bundesweit kam es in den letzten Jahren immer wieder in zu intensiven Auseinandersetzungen über Straßennamen", erklärt Deike Herrmann, Leiterin des Fachbereichs Vermessung, Kataster und Liegenschaften. „Auf Basis dieser Konflikte gab der Deutsche Städtetag eine Empfehlung heraus, die nun auch wir mit dem politischen Beschluss umsetzen möchten." In der Handreichung des Deutschen Städtetages steht dazu: „Straßennamen stellen über Jahrhunderte hinweg ein ‚kollektives Gedächtnis' dar. Sie sind ein Teil der Erinnerungskultur. Die Straßenbenennung spiegelt stets die aktuellen Verhältnisse, die Weltanschauung und Kultur bis hin zu den Herrschaftsverhältnissen der entsprechenden Zeit wider. Historische Personen, Orte und Ereignisse werden zu unterschiedlichen Zeiten verschieden bewertet, im Speziellen unterliegt die Straßenbenennung nach Personen einem Wandel."

Über die Einführung der Richtlinie entscheidet nun der Rat

Um Konflikte zukünftig möglichst zu vermeiden und nachträglichen Umbenennungen vorzubeugen, hat der Fachbereich Vermessung, Kataster und Liegenschaften in Verbindung mit dem Stadtarchiv und der Straßenbenennungskommission eine entsprechende Richtlinie entwickelt. Diese wurde nach Eingängen aus den Bezirksvertretungen noch einmal ergänzt. Ziel ist es, eine eindeutige Entscheidungsgrundlage zu schaffen, die den Benennungsvorgang einheitlich und transparent gestaltet. Über die Einführung der Richtlinie entscheidet nun der Rat.